War Merkel im Recht, Böhmermann zu verurteilen, oder hätte sie sich für ihren deutschen Mitbürger einsetzen sollen? Um den Konflikt zwischen den beiden zu verstehen, müssen wir zum Anfang zurückkehren. Die Schmähkritik brachte ein größeres Thema ans Licht. Erdoğan drängte Merkel, Böhmermann zu verfolgen, sonst drohte er, den Monate zuvor abgeschlossenen Flüchtlingsvertrag zu verlieren. Das Abkommen regelt den Flüchtlingsstrom und schreibt vor, dass die Türkei ihre Grenzen besser durchsetzen muss. Der Haken ist jedoch, dass die EU für fast alles bezahlen muss. Es sei hier erwähnt, daß Merkel sich in einer prekären Lage befand. Sie sollte jedoch das deutsche Volk verteidigen, bevor sie die internationale Politik ins Spiel bringt. Merkel steht auf Erdoğans Seite gegen Bohmer Erdoğans Seite gegen Böhmermann stünde, ein Schritt, der von der deutschen Öffentlichkeit zu Recht kritisiert wird. Es sollte nicht überraschen, dass die jetzt viermal gewählte Königin, entschuldigen Sie mich, Kanzlerin, von Deutschland, mehr um die internationalen Beziehungen besorgt ist als um die Verteidigung der Rechte ihrer Satiriker.

Da Merkel und Erdoğan beide seit über einem Jahrzehnt im Amt sind, müssen sie unter einer Decke stecken, um sich gegenseitig zu verteidigen. Die Machthaber müssen an der Macht bleiben, oder? Ja, Böhmi sagte einige lächerliche, provokative, und irrwitzige Dinge, aber ist das nicht sein Recht, das zu tun? Nachdem Merkel tatsächlich erkannt hatte, in welchem Land Böhmi lebte, entschuldigte sie sich und zog ihren Vorwurf zurück, dass seine Aussagen beleidigend und daher nicht erlaubt seien. Böhmi, der durch Merkels “böse” Worte verwundet wurde, reicht eine Klage gegen sie ein und bittet sie, ihre unnötige Erklärung zurückzuziehen.

Ist das nicht ziemlich ironisch, wie sich der Kreis geschlossen hat? Zuerst wird Erdogan beleidigt, Merkel verteidigt ihn, dann wird Böhmi beleidigt. Was soll Merkel jetzt machen? Sie sind wie eine große amerikanische Familie an Thanksgiving, die sich bekämpft und bekämpft, bevor sie merkten, dass sie sich stattdessen lieben sollten. Der Wettbewerb schien kindisch, aber in Wirklichkeit konnte er entscheiden, ob die Regierung kontrolliert, was in der politischen Kunst gesagt werden kann. Glücklicherweise hing es von den Gerichten ab zu entscheiden, und diese wählten einen Mittelweg, wie sie es wahrscheinlich hätten tun sollen. Deutschland ist nicht Nordkorea. Ja, es gibt Gesetze, aber ein politischer “Führer” sollte nicht über die Kunst urteilen, es ist nicht seine Aufgabe.

Merkel muss erkennen, dass die Welt nicht die gleiche Welt ist wie George Orwells 1984, sie kann nicht kontrollieren, was ihre Bürger über andere Präsidenten sagen. Ebenso sollte Böhmermann nun erkennen, dass dies nicht Lord of the Flies ist. Es wird bestimmte Konsequenzen für seine Handlungen geben, was auch immer sie sein mögen. In einer Welt, in der die freie Meinungsäußerung mehr denn je angegriffen wird, musste Merkel das Recht Böhmermanns verteidigen, nämlich das gesagte, sagen zu dürfen.

Böhmi hat die Deutschen von einem veralteten Gesetz befreit, das den Bürgern verbietet, die Führer anderer Nation zu kritisieren. Ich bin dankbar, dass mindestens ein veraltetes Gesetz hinterfragt wurde. Es begann nie als Angriff auf Erdogan oder Böhmermann, sondern als Verteidigung für das Recht, dass sagen zu können, was wir ohne Unterdrücken sagen wollen. Als “neue Führerin der freien Welt” (Hundal, Sunny) muss Merkel die Meinungs- und Kunstfreiheit verteidigen, da beide für die Demokratie und die Welt, für die Deutschland im 21. Jahrhundert steht, von entscheidender Bedeutung sind. Wegen der Ereignisse dieses Skandals ist die Anwendbarkeit dieser Aussage in Frage gestellt.


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